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09.05.2018
Erstmals präsentieren Museen, Vereine und Ehrenamtliche im Landkreis Miltenberg am UNESCO-Welterbetag, dem 3. Juni 2018, das herausragende historische Denkmal, das sie verbindet – den Limes.
In zahlreichen Aktionen und Führungen verlebendigen sie von Niedernberg bis Reichartshausen/Amorbach die berühmte Grenze, die die Region am Untermain auf etwa 30 Kilometern Länge mit Kastellen, Palisaden und Wachtürmen durchzog und von 107 bis etwa 260 n. Chr. das Römische Imperium vom Freien Germanien trennte. Der Aktionstag ist eine Initiative der Kreisheimatpflege im Landkreis Miltenberg.
Im Jahr 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes zum UNESCO-Welterbe erhoben. Mit der Strecke von 550 Kilometern vom Rhein bis zur Donau ist er das längste Bodendenkmal Europas. Die Ernennung zum UNESCO-Welterbe ist der weltweit höchste Status, den ein Denkmal erhalten kann. Die Kriterien der UNESCO zur Auswahl eines Denkmals sind die Einzigartigkeit, die Echtheit und die Unversehrtheit. Das Siegel UNESCO-Welterbe besitzen in Deutschland zum Beispiel die Würzburger Residenz, die Wartburg oder der Kölner Dom. Mit dem Welterbetag, der jeweils am ersten Sonntag im Juni stattfindet, machen Welterbstätten rund um den Globus in zahlreichen Aktionen auf ihre einzigartigen historischen Schätze aufmerksam.
Inhaltlich bedeutet die Auszeichnung als UNESCO-Welterbe, dass das Denkmal einen besonderen Schutz genießt und der Menschheit für die Zukunft erhalten bleiben soll. Für das Bodendenkmal Limes besagt dieser Schutz, dass die antiken Hinterlassenschaften weiter im Boden ruhen sollen. Allein dort sind sie für zukünftige Generationen sicher aufbewahrt. Dieser Grundsatz ist auch geprägt von der Vorstellung, dass mit der Technik der Zukunft noch weitaus mehr Informationen als in der Gegenwart aus dem Boden gelesen werden können.
Der Limesabschnitt im Landkreis Miltenberg weist die Besonderheit auf, dass er dessen reizvolle Landschaft sowohl auf dem Landweg wie auch im Flusslauf des Maines durchquert. Während der Limes in den Wäldern und Feldern nur schwer zu entdecken ist, liegt er im Maintal offen zutage. Ebenso wird im Maintal ersichtlich, wie die Römer in der Antike die Ressourcen der Region – Holz und Stein – nutzten. Der Main stellte hier mehr als nur eine Grenze dar, er war auch ein viel befahrener Verkehrsweg, der eine lebendige antike Kultur an seinem Ufer begünstigte.
Am UNESCO-Welterbetag präsentieren nun Museen, Vereine und Ehrenamtliche die römischen Denkmäler ihrer Heimatorte mit Aktionen, Führungen und Sonderveranstaltungen. Kastelle und Wachturmstellen auf der Strecke von Niedernberg bis Reichartshausen/Amorbach rücken durch kundige Limesführer ins Bewusstsein. Dazu laden Römische Imbisse und Kinderspiele sowie Ausstellungen und Filme ein, die reiche antike Kultur im Landkreis Miltenberg in vielfältiger Form zu genießen.
Alle Führungen und Museumseintritte sind am UNESCO-Welterbetag, dem 3. Juni 2018, frei!
Niedernberg - Kastellort
Rathaushof, Hauptstraße 54
Römisches Ambiente
Informationen über Niedernberger römische Geschichte
Erfrischungen nach römischer Sitte
11 Uhr und 14 Uhr Führungen im antiken Gewand auf dem römischen Dorfrundweg (Albert Wagner)
Kategorien: Pressemitteilung Gemeinde Niedernberg, Amtliche Mitteilungen